Mustafa berichtet über seine Flucht aus Syrien

 

Foto„Ich fand es richtig gut, mal von einem Flüchtling direkt etwas über seine Flucht zu hören, und nicht bloß aus den Nachrichten!“, so die Reaktion einer 10.-Klässlerin nach dem Besuch von dem Flüchtling Mustafa aus Aleppo (Syrien) in ihrer Klasse. Die aktuelle Flüchtlingsproblematik hat Frau Pagel dazu veranlasst, einen Flüchtling mit ausreichenden Deutschkenntnissen am Freitag, dem 4. Dezember in die Schule mitzubringen. Auch vor dem Hintergrund des gerade eröffneten Flüchtlingsheims in Lütjenburg zeigten die Schülerinnen und Schüler der beiden 10. Klassen bereits im Vorwege großes Interesse daran, einem Flüchtling aus Syrien zu begegnen und ihm Fragen zu stellen. Mustafa erzählte von seiner drei Monate dauernden Flucht, bei der er über die Türkei nach Griechenland und Italien geflohen ist. Er berichtete über die beiden Überfahrten in einem Schlauchboot sowie über die Nächte, die er unter freiem Himmel verbringen musste, bis ihn die Polizei in ein nächst gelegenes Flüchtlingslager brachte. Über Paris ist er schließlich vor einem Jahr über Hannover, Hamburg und Neumünster in den Kreis Plön gebracht worden. Seit fünf Monaten bekommt er Deutschunterricht und hat eine Patenfamilie, die sich um ihn kümmert. Diese hat ihm auch ein Praktikum in München vermittelt – in einem Betrieb, den Mustafa zusammen mit seinem Vater durch Geschäftsreisen bereits kannte.

Auf die Frage, warum nur er geflohen ist und seine restliche Familie in Syrien zurückgelassen hat, entwickelte sich ein sehr emotionaler Moment. Auch die Schülerinnen und Schüler merkten in diesem Augenblick, welche Belastung diese Situation für einen Flüchtling darstellt. Er wollte nicht in den Krieg ziehen müssen, sondern will leben. Diese schlichte Antwort bewegte die Schülerinnen und Schüler sehr. Auch die Höhe der Fluchtkosten wurde vielen erst jetzt bewusst.

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