Still und heimlich hat sich aus einer Projektgruppe vor Jahren eine feste Größe an unserer Schule entwickelt: die Schachspieler von Herrn Wittchow. Zunächst im Klassenraum, dann in einem vielseitig genutzten Gruppenraum und jetzt endlich in einem eigenen Schachraum treffen sich in den großen Pausen wache Geister, um zwischen Unterricht eine Partie Schach zu spielen.
Und wie sieht das dann aus?
Neugierig geworden darauf, wohin auch meine Jungen sich magisch hingezogen fühlen, mache ich mich auf eine Entdeckungsreise und staune:
In der ersten großen Pause drängeln Neuntklässler, dass doch bitte der Raum aufgeschlossen werde. Herr Wittchow würde schon gleich kommen. Der Raum mit bereits aufgebauten Spielfeldern füllt sich innerhalb von Sekunden und schon sitzen sich vor allem Jungen aus den Klassenstufen 6 bis 10 gegenüber. Es ist ruhig, obwohl nach fünf Minuten bereits 18 Schüler anwesend sind.
Als Herr Wittchow dann kommt, sitzt auch er mitten unter den Spielern und wird zu einer Partie herausgefordert. Schüler, denen die Regeln noch nicht ganz vertraut sind, schauen leise zu, warten bis ein Feld frei wird und sie auch spielen können. In der Ecke lagert ein Kasten mit weiteren Figuren, falls noch mehr Schüler auftauchen. Es fehlt ein extra Schrank. Um den werde ich mich kümmern.
Dann klingelt es. Die Spieler unterbrechen relativ zügig ihr Spiel, lassen alle Spielfelder unberührt stehen und wollen in der zweiten Pause weiterspielen. Ich bin skeptisch. Ob sie wiederkommen? Ob sie dann auch die Figuren der Mitschüler in Ruhe lassen können? Ich bin also zur nächsten Pause als erste da, um das zu beobachten. Tatsächlich. Alle Spiele werden fortgesetzt, keine Unterbrechung, volle Konzentration und volle Zufriedenheit.
Da kommt Lucas B. aus der 7b, die rechte Hand von Herrn Wittchow, lächelnd zur Tür rein. Nachmittags ist er CoChef in der SchachAG und betreut weitere Schüler des Schulzentrums. So viele Leute hier, das freut ihn.
Unsere kleine SchachAG – jetzt so groß und leise! Das erkenne ich nach meinem Streifzug sofort: Dieses Angebot ist ein Volltreffer und hat vielen Schülern gefehlt. Vielen Dank an Herrn Wittchow und Lucas! Ihr habt unsere Schule um ein riesiges Kleinod bereichert. Ich wünsche Euch einen gggaaaannnzzz langen Atem!
Frau Ma