Am 9. Juli 2010 wurde Herr Lerche (Schulleiter der Hauptschule) von allen Schülern und Lehrern der Hauptschule verabschiedet. Alle Klassen hatten eine „Kleinigkeit“ für Herrn Lerche vorbereitet und übergaben ihm dieses auf der Bühne. Es war eine gelungene, schöne und rührende Veranstaltung.
Vielen Dank Herr Lerche, dass Sie unser Schulleiter waren !!!
Aus der Rede von Herrn Hering:
„…Herr Lerche war auch bei euch ein beliebter Chef. Er hatte für eure Sorgen und Nöte immer ein offenes Ohr,
und hat sich eurer Probleme auch angenommen, er hat euch bei Problemen geholfen und nie im Gang stehen lassen …“
„Jetzt darf ich auch noch etwas zu Ihrer Verabschiedung beitragen. Dabei habe ich an dieser Stelle den geringsten Anteil. Denn was ich Ihnen gleich geben werde, stammt von Ihren Schülern. Ich war nur der Jäger und Sammler.
Tja, und beim Sammeln machte ich mir so meine Gedanken. Ich stellte fest, dass ich Sie so lange kenne, wie ein normaler Hauptschüler, leider mit Ehrenrunde: also sechs Jahre. In dieser Zeit habe ich viel mit Ihnen gemeinsam unterrichtet, verhandelt, diskutiert und dabei von Ihnen gelernt. Haben Sie eigentlich eine Ahnung, welche Wirkung Sätze oder ausbleibende Sätze haben können? Mein Gehirn rotierte jedenfalls manchmal.
Und ich ahnte es bereits, — jetzt weiß ich es sogar genau—-, dass die Erfahrungen der Schüler ziemlich identisch mit meinen eigenen sind. Auch ihre Gehirne rotieren ab und zu…
Tobias hat das kurz und knapp wie folgt zusammengestellt.
Erstens sagt er: Sie sind total nett. Stimmt. Unwirsch habe ich Sie nur sekundenlang erlebt und schon siegte Ihr Optimismus.
Zweitens findet er, dass Sie viel Verständnis haben. Da hat er auch Recht. Selbst für Unmögliches haben Sie noch Verständnis, erinnern aber immer daran, dass manche Sachen vielleicht doch etwas störend sein könnten. Wenn ein Schüler z. B. gerne fegt, sollte er nicht unbedingt vorher Müll im Klassenraum verbreiten.
Drittens stellt Tobi fest, dass Sie immer höflich sind. Ich glaube, da haben Sie Ihren Schülern wirklich immer ein gutes Vorbild sein können.
Den vierten Punkt von Tobias verrate ich Ihnen nicht. Den müssen Sie selber suchen.
Ich habe aber endlich auch einen eigenen. Sie besitzen nämlich eine sehr seltene Gabe. In diesem Buch der Schüler werden Sie die Spuren davon auf jeder der über hundert Seiten entdecken. Jeder einzelner Schüler schreibt Ihnen hier mit einer ganz großen Nähe und Vertrautheit.
Die Gabe, die ich meine, hat mit Herzlichkeit und Ehrlichkeit zu tun. Ich möchte das kurz beschreiben: Sie kennen jeden hier im Raum mit Namen und könnten auch zu jedem etwas sagen. Sie reden unbefangen mit uns über dies und das. Und gleichzeitig schaffen Sie es, uns so zu behandeln, als sei jeder etwas besonderes. Das ist toll.
Ich habe mir wirklich Mühe gegeben und Sie beobachtet, aber es ist mir nicht gelungen heraus zu finden, welches Ihr Lieblingskollege oder Ihr Lieblingsschüler gewesen ist. Für diese besondere Art der Gerechtigkeit und Freundlichkeit danken wir Ihnen und blicken neidvoll auf Ihre neuen Schüler.
In diesem Buch nun sind Grüße von Ihren Schülern. Ich habe sie durcheinander gesammelt, bin mir aber sicher, dass Ihnen auch ohne Gesicht jeder Name etwas sagt. Sollten Sie doch Schwierigkeiten haben und schummeln wollen, sind auf den letzten Seiten Photos von Ihrer alten Hauptschulbesetzung. Viel Spaß!“
Alle Bilder:
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